Apple verrät, wie die neue "Find my"-App im Detail funktioniert
Mit iOS 13 und macOS Catalina werden die beiden ehemaligen separaten Apps "Find my iPhone" und "Find my Friends" in der neuen App "Find my" zusammengeführt. Beeindruckend dabei: Künftig können iPhones, iPads und Macs (und vielleicht bald auch noch mehr) auch dann gefunden werden, wenn diese nicht gerade mit dem Internet verbunden sind. Dies geschieht auf Basis von verschlüsselten Bluetooth-Beacons, die periodisch versendet werden und die von anderen Apple-Geräten aufgefangen werden können. Hierdurch entsteht ein sicheres Netzwerk unter in der Nähe befindlichen Apple-Geräten, über das das jeweils gesuchte Gerät dann aufgespürt werden kann. Die Position wird dann an Apple übermittelt und innerhalb der neuen "Find my" App angezeigt.
Apple hatte dies am Montag auf der Keynote zur Eröffnung der WWDC bereits gezeigt, die Kollegen von WIRED nun aber mit weiteren Detailinformationen zu der Funktionsweise versorgt. Im Zentrum stand für Apple erneut das Thema Datenschutz, weswegen auch eine Verschlüsselung zum Einsatz kommt die verhindert, dass die Technologie missbraucht wird. Voraussetzung hierfür ist, dass für die Nutzung von "Find My" mindestens zwei Apple-Geräte konfiguriert wurden. Für die Blöuetooth-Kommunikation mit fremden Geräten wird ein ständig wechselnder öffentlicher Schlüssel generiert, so dass nur die eigenen, mit der persönlichen Apple ID verknüpften Geräte in der Lage sind, die Position anschließend auch wieder zu entschlüsseln. Auf diese Art und Weise kann nicht mal Apple diese ermitteln.
Bereits auf der Keynote hatte Apple betont, dass die Bluetooth-Beacons, die hierzu verwendet werden, auf ohnehin bereits existierenden Netzwerkverkehr aufgesetzt werden, so dass weder der Akku, noch das Datenvolumen hiervon beeinträchtigt werden. Konkret sendet das verlorene, gestohlene oder verlegte Gerät also periodisch diese Bluetooth-Beacons aus, die von einem beliebigen Apple-Gerät eines anderen Benutzers aufgefangen und weitertrasportiert werden. Bei einem MacBook ist dies beispielsweise auch dann der Fall, wenn es geschlossen und vom Internet getrennt ist. Ein in der Nähe befindliches iPhone fängt dieses Beacon dann beispielsweise auf, prüft seinen eigenen Standort, verschlüsselt diese Information mit dem öffentlichen Schlüssel des Laptops und sendet diese dann auf die Apple-Server weiter. Entschlüsselt werden können diese Informationen dann ausschließlich wieder vom Besitzer des MacBooks. Nicht einmal Apple hat Zugriff auf diese Informationen, da es nicht im Besitz des privaten Schlüssels zum Entschlüsseln ist.
Eine wirklich clevere Lösung also, die das Auffinden von Geräten künftig deutlich verbessern wird. Verfügbar ist all dies dann ab Herbst in den finalen Versionen von iOS 13, iPadOS 13 und macOS Catalina und der zugehörigen "Find My"-App. Je mehr Nutzer die neuen Betriebssysteme dann installieren, desto größer ist das virtuelle Netzwerk, welches die ausgesendeten Beacons empfangen und weiterleiten kann.
Kommentare
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Joe am :
In einem Stadion mit 40.000 Zuschauern wovon dann 20.000 iPhones sind, bedeutet das, dass mein Device dann periodisch 20.000 Standorte an Apple weitersendet? ????
Hoffentlich wird das Signal dann gebündelt... ????
Flo2 am :
Finde das sehr spannend.
Joe am :
Dass das Versenden des Bluetooth Signals keinen Datenverkehr schluckt, kaufe ich - nicht aber die Weitergabe auf dem Gerät, dass das Signal empfangen hat...
Spannend ist tatsächlich ob ein Ping ausgehend von einem Gerät nur von einem empfangenen Gerät an Apple weitergesendet wird oder aber alle Geräte, die den Ping erhalten diesen weitersenden
Scuruba am :
Anonym am :
Rolf am :
Chris am :
Flo2 am :
Bin gespannt und hoffe, dass es auch in der Masse so funktioniert, wir angepriesen.
Fl0r am :
Gleiches gilt f\374r die Annahme von Hehlerware \ud83d\ude03
Anonym am :
Pasfield am :
Anonym am :
Gzt am :
sugarcane am :
SOE am :
Fast alle teilen ihre Daten mit allen anderen und das meist auch noch unverschlüsselt. Facebook behauptet, wer im sozialen Netzwerk tätig ist, verzichtet freiwillig auf die Privatsphäre.
Jetzt kommt Apple und bietet eine Geräte-Ortungsfunktion an, die voll verschlüsselt ist, so dass Apple selbst die Geräte nicht orten kann - und du schreist "Big Brother"?
Es gibt in Unternehmen und Staat täglich genug Möglichkeiten vor Big Brother zu warnen - gerade wieder die Innenminister, die auf Alexa und Siri zugreifen wollen - da ist es lächerlich, ausgerechnet den an den Pranger zu stellen, der präsentiert, wie es OHNE Big Brother geht.
Matthias am :
Die Polizei kann jedem eingeschalteten Handy ohne richterlichen Beschluss nachgehen.
Ich hab mal meine. Vater gesucht und schlicht gesagt, dass er alt und verwirrt ist und hab sofort den Standort gesagt bekommen. Das ist jetzt sicher 8 Jahre her.
Wenn man das iPhone ausschaltet, dann sendet es nicht mehr.