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Das gibt Beef: Spotify beschwert sich bei der EU über Apple, Cupertino kontert mit Pressemitteilung

Nicht erst seitdem Spotify und Netflix die Möglichkeit aus ihren Apps entfernt haben, neue Abonnements abzuschließen ist eine neuerliche Diskussion über den 70/30-Split der AppStore-Einnahmen entbrannt. Beide Anbieter sehen es als nicht gerechtfertigt an, dass Apple auch bei Abschluss eines neuen Abos über ihre Apps diese Regel zur Anwendung bringt. Auch wenn die Diskussion nicht neu ist, hat das Vorgehen dieser beiden Schwergewichte natürlich eine deutlich spürbare Auswirkung, sowohl auf die öffentliche Meinung, als auch auf Apples AppStore-Einnahmen.

Spotify ist nun sogar soweit gegangen, dass man eine Beschwerde gegen Apples AppStore-Regelen bei der Europäischen Kommission eingereicht hat. In einem  zugehörigen Blogpost verweist Spotify-Gründer und CEO Daniel Ek darauf, dass man für Abo-Abschlüsse über die App die Kunden mit einem 30%-igen Aufschlag belegen und somit 12,99 US-Dollar verlangen müsse, um nach dem Abzug des Apple-Anteils noch auf die normal veranschlagten 9,99 Dollar pro Monat zu kommen. Ek sieht hierin einen unfgairen Vorteil, den sich Apple herausnimmt, was es für sein Unternehmen noch dazu schwieriger macht, sich gegen den Konkurrenten Apple Music zu behaupten, den die Nutzer für eben diese 9,99 Dollar pro Monat direkt auf dem Gerät buchen können.



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In einer Pressemitteilung hat Apple nun auf die Vorwürfe und die Beschwerde Spotifys bei der Europäischen Kommission reagiert. Dabei wirft Apple dem Konkurrenten eine "irreführende Rhetorik" vor und bringt seinerseits die Anmerkung hervor, dass Spotify versuche, sämtliche Vorteile des AppStore-Ökosystems, welches durch Apple unterhalten werden, für sich zu beanspruchen, ohne hierfür selbst etwas für dieses Angebot abzugeben. In der Einleitung schreibt Apple:

"We believe that technology achieves its true potential when we infuse it with human creativity and ingenuity. From our earliest days, we've built our devices, software and services to help artists, musicians, creators and visionaries do what they do best.

Sixteen years ago, we launched the iTunes Store with the idea that there should be a trusted place where users discover and purchase great music and every creator is treated fairly. The result revolutionized the music industry, and our love of music and the people who make it are deeply engrained in Apple.

Eleven years ago, the App Store brought that same passion for creativity to mobile apps. In the decade since, the App Store has helped create many millions of jobs, generated more than $120 billion for developers and created new industries through businesses started and grown entirely in the App Store ecosystem.

At its core, the App Store is a safe, secure platform where users can have faith in the apps they discover and the transactions they make. And developers, from first-time engineers to larger companies, can rest assured that everyone is playing by the same set of rules.

That's how it should be. We want more app businesses to thrive — including the ones that compete with some aspect of our business, because they drive us to be better.

What Spotify is demanding is something very different. After using the App Store for years to dramatically grow their business, Spotify seeks to keep all the benefits of the App Store ecosystem — including the substantial revenue that they draw from the App Store's customers — without making any contributions to that marketplace. At the same time, they distribute the music you love while making ever-smaller contributions to the artists, musicians and songwriters who create it — even going so far as to take these creators to court.

Spotify has every right to determine their own business model, but we feel an obligation to respond when Spotify wraps its financial motivations in misleading rhetoric about who we are, what we've built and what we do to support independent developers, musicians, songwriters and creators of all stripes."

Im Anschluss bringt Apple Gegenargumente für jeden von Spotify auf seiner Time to Play Fair Webseite aufgezählten Punkte an. Zu all den Vorwürfen, die Spotify erhebt merkt man in Cupertino unter anderem an, dass man sehr wohl einmal die Zulassung der Spotify-App für den AppStore verweigert habe, weil diese gegen die AppStore-Regeln verstoßen habe, an die sich Spotify wie auch jeder andere Entwickler zu halten habe. Zudem sei man aktiv auf Spotify zugegangen, um über eine Unterstützung bei der Einbindung von Siri und AirPlay 2 zu sprechen. Zudem würden die meisten Spotify-Nutzer die App in ihrer kostenlosen Variante nutzen, was keinerlei Beitrag zur Aufrechterhaltung des AppStore-Ökosystems leiste. Dieses Risiko trage Apple allein, was bei kostenlosen Apps auch okay sei:

"Spotify wouldn't be the business they are today without the App Store ecosystem, but now they're leveraging their scale to avoid contributing to maintaining that ecosystem for the next generation of app entrepreneurs. We think that's wrong."

Das letzte Wort dürfte in diesem Fall noch nicht gesprochen sein. Auf jeden Fall sieht es so aus, als werde künftig mit härteren Bandagen im AppStore und auf dem Streaming-Markt gekämpft, auf den Apple immer mehr drängt.

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Kommentare

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Bronzem\374nze am :

Apple schreibr: \u201eSpotify wraps its financial motivations in misleading rhetoric.\u201c
Genau das tut Apple ohne Unterlass, immer und \374berall. Es geht denen genauso um Profitmaximierung wie Spotify. Der Rest ist Blabla.

Absto\337end und verlogen, wie hier reine Gewinninteressen mit dem M\344ntelchen des Weltverbesserers \374berdeckt werden sollen. Das Tragische ist, das Apple es geschickt geschafft hat, dass die Leute dem Schmu auch noch glauben.

DanSen am :

H\366re ich da ein \u201eMimimimimi\u201c ? \ud83d\ude02 Meine G\374te, klar sind beide Unternehmen keine Weltverbesserer sondern wollen Kohle machen! Und wenn Spotify die Reichweite des AppStores nutzen und davon profitieren m\366chten, m\374ssen sie halt zahlen! Das ist doch \374berall so. Ich meine, es zwingt sie ja keiner die App im App Store anzubieten.....

Bei Ebay zahle ich auch f\374r Auktionen. Frechheit das Ebay an meinem privat verkauften Eigentum mitverdienen m\366chte \ud83d\ude22

Auch Immonet und Mobile.de sind nicht besser. Alle wollen wir ihre Dienstleistung Geld haben! \ud83d\ude02

Karl am :

Wenn Sie also eine Wohnung \374ber einen Makler mieten zahlen Sie immer wieder jeden Monat 30% ihrer Monatsmiete an den Makler.?\ud83d\ude01

DanSen am :

Nein, aber wenn ich \374ber einen Makler eine Wohnung gefunden habe nehme ich anschlie\337end seine Dienstleistung nicht mehr in Anspruch. Beim AppStore ist es anders. Denn dort wird die Infrastruktur weiterhin genutzt um den Zugang zur App zu erm\366glichen. Und ja, daf\374r sollte der Anbieter Geld erhalten.

Helmpflicht am :

Ja, aber Ebay und mobile.de machen ganz einfach ihren Job und verbrämen das legitime Geldverdienen nicht mit solch einem Stuss wie Apple das tut. Da geht es ja nie unter "Liebe zur Menschheit" oder "die Welt besser machen". Das ist alles pathetischer Quatsch. Richtig übel wird es, wenn Apple wirkliche Altruisten wie Gandhi oder Luther King für seine Werbekampganen missbraucht.

Apple weiß ganz genau, das 30 Prozent dauerhafte Privision unverschämt viel ist. Sie könnten genau so gut 10 oder 15 Prozent nehmen und dabei immer noch verdienen, wenn es ihnen wirklich um eine "bessere Welt" ginge. Geht es ihnen aber nicht. Sie nehmen 30 Prozent, weil sie es können. Und weil die Aktionäre und Manager noch reicher werden wollen als sie es schon sind. die sch... alle auf eine bessere Welt, so lange die ihre okay ist.

Dansen am :

Wie einleitend geschrieben glaube ich auch nicht das Apple ein Samariter ist, aber im Ernst... warum 15 % nehmen wenn sie auch 30% verlangen k\366nnen. Als w\374rde Spotify nicht mehr Geld f\374r das Abo nehmen wenn sie es k\366nnten. Apple hat einfach ein \326kosystem geschaffen und sich eine Marktmacht erarbeitet, die sie jetzt gnadenlos nutzen. So, wie es jedes Unternehmen macht! Es geht doch immer darum den maximalen Preis zu ermitteln, den der Kunde bereit ist zu zahlen...

Am Ende entscheidet der Kunde, welche Preise ein Unternehmen verlangen kann...

Bronzem\374nze am :

Es geht nicht um die H\366he an sich. Es geht um die Verlogenheit der Argumentation von Apple. Sie geben nicht zu, dass sie es aus Gewinnmaximierung machen. Sie tischen L\374gengeschichten auf von wegen \u201eden Menschen dienen\u201c. Und werfen dann Spotify vor, wenn die das gleiche tun.

Anonym am :

Sie k\366nnten aber auch 50 % nehmen, weil sie es ganz einfach k\366nnten. Schlie\337lich stellen sie die gesamte Infrastruktur zur Verf\374gung und k\374mmern sich nicht nur um die Zahlungsabwicklung, sondern bringen auch eine Menge potentieller Kunden f\374r die Anbieter, die diese in der freien Wildbahn m\374hsam \374ber teure Werbung suchen m\374\337ten.

Peter am :

Apple überdreht die Schraube. Das lauwarme Gelaber von der „Liebe“, „Kreativität“ und den „Menschen“ kann heute nicht mehr blenden. Ich habe als Kunde schon viele Musikalben im iTunes Store gekauft, die ich heute gar nicht mehr herunterladen kann. Das Geld ist futsch. Apple zieht es seinen geliebten Kunden aus der Tasche, wo sie nur können. Die Zeiten, in denen ein Somg 0,99 Euro kostete, sind auch vorbei ... Also Apple: back to the roots, sonst könnte sich das Image ins Gegenteil verkehren.

Anst am :

Kann ich so \374berhaupt nicht best\344tigen. Alles was ich jemals seit 2008 im iTunes Store gekauft habe ist bis zum heutigen Zeitpunkt weiterhin f\374r mich verf\374gbar, ich habe das ja schlie\337lich gekauft, egal ob es noch im Store verf\374gbar ist oder nicht. Irgendwas machst du falsch

\uf8ffBoris am :

Wenn du Musik oder Filme \374ber iTunes oder Apple TV kaufst in Deutschland z.b und du ziehst in die USA sind deine K\344ufe unter Umst\344nden weg.

Anonym am :

Eigentlich \u201ckauft\u201d man blo\337 das Recht, die Musik zu h\366ren. Ich hab fr\374her mal bei einer Spielefirma die \u201clebenslange\u201d Lizenz erworben, bestimmte online-Spiele zu spielen. Wie sich dann herausstellte, war damit offenbar das Leben der Firma gemeint, die dann aufh\366rte zu existieren und unter anderem Firmennamen neu durchstartete.

Richard am :

Hier solltest du mal das Kleingedruckte lesen.
Wenn Apple, Amazon usw keine Rechte mehr an den Alben oder Filmen hat d\374rfen die eben auch nicht mehr runtergelassen werden.

Gutes Beispiel ist hier sky, die Filme die du dort online kauft erh\344ltst du da auch als Original auf DVD zus\344tzlich.

So sind nun mal die Rechte, das hat nichts mit den Plattformen zu tun.

Christof\u2018s IPhone am :

Ist doch fair was Apple macht.
Es gibt die App im AppStore die kostenlos ist. Dadurch kann jeder kostenlos die App verwenden. Jetzt m\366chte Spotify dar\374ber Geld verdienen und beansprucht Leistungen von Apple. Dann sollen Sie daf\374r doch auch zahlen.
Es ging ja all die Jahre davor ja auch. Nur weil jetzt Apple sein eigenes Music Abo hat und einige User abgeworben hat ist Apple jetzt schuld da man Leistungen seitens Apple verwendet.
Wenn Spotify nicht mit dem Angebot was Apple gestellt hat zufrieden ist m\374ssen Sie es ja nicht mehr annehmen.
Ich kauf ja auch nicht das was ich f\374r zu teuer empfinde und Klage dann, dass es unfair ist.

Es ist nun mal Apples System und AppStore und das kostet nun mal.

Mirko am :

Nat\374rlich nutzt Apple seine Marktmacht aus. Da gibt es nicht einen Hauch von einem Zweifel. Spotify ist ein gutes Beispiel. Gute Unterst\374tzung von Spotify auf dem HomePod? Fehlanzeige! Guter Spotify Support auf der Watch? Fehlanzeige! Ich nutze intensiv iOS und habe immer schon gesagt: mangelnde Freiheit bei iOS ist Quatsch, weil letztlich Apple immer \u201efair\u201c war und eher Schutz im Vordergrund stand. Jetzt geht Apple immer mehr in Richtung Inhalte. Ob das gut ist, wird sich zeigen. Aber mir wird ein bisschen Angst. Die Frage ist halt, wann ist es illegal. Die Grenzen scheinen sich aber sehr sehr weit verschoben zu haben. Wenn man das Thema Spotify / Apple heute mit deutlichen Nachteilen f\374r Spotify nachdenkt, dann wirkt der Browser-Streit in den 90ern heute l\344cherlich.

Armin am :

Das Kernproblem ist das Spotifys Business Case nicht funktioniert.
Der Preis f\374r die Streamingrechte lassen sich nicht weiter dr\374cken,
die internen Kosten sind optimiert, bleibt \374brig der Versuch die Vertriebskosten und um nichts anderes handelt es sich beim Vorwurf gegen\374ber Apple zu senken.
Hinzu kommt das mit Apple Music ein Markt starkes Konkurrenzprodukt existiert und Apple die gesamte Wertsch\366pfungskette Hardware - App Store und Musikdienst bereitstellt.

hnk24211 am :

Richtig. Und das schaffen sie leicht, indem sie den Vertrieb nur au\337erhalb der App bereitstellen. Ich w\374rde mich nicht daran st\366ren, die App zum Abschluss eines Abos zu verlassen. Sch\366ner w\344re es, wenn man drin bleiben k\366nnte, aber vom Kauf abhalten w\374rde es mich nicht.

Matte am :

Naja gnadenlos ausnutzen der Marktmacht ist eben wettbewerbswidrig. Hier gehts ja nicht um die Kunden direkt und was sie bereit sind zu zahlen. Es geht darum, ob Apple seine Macht, die es aufgrund des ganzen Ökosystems hat, ausnutzt, um direkten Konkurrenten gegenüber unfaire Vorteile zu erhalten. Es gibt ja genug ähnliche Beispiele, vor Jahren hat amazon doch Drittanbietern verboten, dieselbe Ware woanders günstiger anzubieten usw. Ich bin daher sehr dafür, dass den großen Playern genau auf die Finger geschaut wird, denn letztlich schadet es am Ende uns Konsumenten, auch wenn die wie man hier sieht oft nur die eigene Bequemlichkeit sehen, wenn sie alles aus einer Hand bekommen...

Marko am :

\ud83d\udc4d sehe ich genauso.

Anonym am :

Wer nutzt eigentlich Apple Music ?
Ich selbst nicht, ich habe in meinem Bekannten - und Kollegenkreis auch niemanden, der dies tut.
Spotify jedoch hat fast jeder. (auch als Abo).

Bleibt wohl eher die Frage,
wer hier wem Probleme machen will.

Apple Music is f\374r mich ne Lachnummer.

Wenn das mit baldigem weiteren Content wie Presse und Serien/Film-Streaming genauso wird...... na dann gute Nacht.

Richard am :

Meine komplette Familie nutzt es!

Torro am :

Meine Familie auch! Im Familien Abo.

Richard am :

Ganz ehrlich Spotify nutzt eine Plattform um das Eigene Angebot zu verkaufen, wenn sie nicht mit den Regeln der Plattform einverstanden sind, m\374ssen sie die Plattform ja auch nicht nutzen.

Stefan am :

Aber wenn Apple die Banken f\374r Apple Pay braucht, d\374rfen die nat\374rlich nix verlangen. Man sollte hier schon gleiches auch gleich bewerten.

DanSen am :

Die Frage ist doch: Wer braucht hier wen....

Anonym am :

Ich versteh das nicht. Im Google Playstore zahlen sie schlie\337lich auch 30 %, aber da regt sich kein Anbieter auf.

Andi am :

Kenne den unterscheide zwischen Spotify und Apple Music nicht aber ich nutze Apple Music und bin begeistert. Ebenfalls dass es in das Betriebsystem aller Ger\344te integriert ist und nicht nur einen App. Allerdings schaut Apple Music mit diesen komischen Schriften alles andere als gut aus.

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