Apples China-Problem: Ein spezielles iPhone-Modell für einen speziellen Markt?
Apple hat ein China-Problem, soviel sollte inzwischen feststehen. Nun wagen sich ein paar ehemaliger Apple-Manager aus der Deckung und machen einen interessanten Vorschlag. So sollte Apple ein iPhone speziell für den chinesischen Markt entwickeln. Einen leichten Schritt in diese Richtung hatte man bereits beim iPhone XS getätigt, indem man erstmals in einem iPhone mit Dual-SIM Funktionalität ausgestattet hat, ein Feature, welches in China extrem beliebt ist. Auch am Preis hat man zuletzt geschraubt, was jedoch im Endeffekt nicht genug sein könnte, wie verschiedene ehemalige Apple-Manager gegenüber dem Wall Street Journal erklären.
So wird Carl Smit, ein ehemaliger Apple Retail-Manager Asien in Bezug auf die in China extrem populären günstigen Geräte in Kombination mit dem allgegenwärtigen WeChat mit den Worten zitiert:
"They’re not adapting quick enough. These apps and systems are how people communicate in China, and if you don’t have seamless integration, the Chinese manufacturers have an edge".
Verschiedene andere ehemalige Mitarbeiter aus dem asiatischen Raum stimmen in diesen Tenor mit ein. Man halte in Cupertino zu sehr an seiner Strategie, dass jedes Apple-Produkt für jeden Markt passen würde, zu sehr fest. Auch die angesprochene Einführung der Dual-SIM Funktionalität wird dabei als Beispiel genannt, dass Apple deutlich zu schnell auf diesen sehr speziellen Markt reagiert. Mehr als 90% der in China verkauften Smartphones arbeiten mit zwei physischen SIM-KArten. Apple brauchte jedoch Jahre, um dies auch im iPhone anzubieren.
Ein weiteres Beispiel seien QR-Codes. Diese werden überall in der in China extrem populären WeChat-Bezahlfunktion eingesetzt. Die iPhone-Kamera hingegen versteht sich hierauf nativ erst seit dem vergangenen Jahr. Gerade WeChat wird von chinesischen Nutzer für beinahe alles eingesetzt, vom mobilen Bezahlen, über das Telefonieren und Messaging bis hin zu einem eigenen AppStore. In Kürze wird der Dienst zudem eine größere Überarbeitung erfahren, die für Apple abermals als größere Gefahr darstellen soll, da sie die Nutzer weiter in das WeChat-Ökosystem bindet. Es wird also Zeit für Apple, sich zu bewegen.
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