Laut Studie: Deutsche Mobilfunknetze bilden das Schlusslicht in Europa
Populismus ist in der Regel kein guter Ratgeber in der Presse, in der Politik und auch nicht auf einem Blog. Wenn es allerindgs anerkannte Studien zu einem bestimmten Thema gibt, kann und sollte man diese Themen dann aber auch mal anschneiden. Aktuell wird ja viel zum Thema Digitalisierung und deren Voranschreiten in Deutschland diskutiert. Hierzu gehören auch der Breitbandausbau und der Ausbau der Mobilfunknetze. Erst kürzlich wurde von der Bundesnetzagentur das Zulassungsverfahren zur 5G-Frequenzauktion eröffnet, was wieder einige Milliarden Euro in die Haushaltskassen spülen wird. Genau dieses Milliardenspiel wird von den Mobilfunkbetreibern aber auch immer wieder angeführt, wenn es um den Ausbau der Netze hierzulande geht. Auch die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sieht in den teuren Lizenzen ein Grund für den schleppenden Ausbau der Netze, da die hierdurch entstehenden Kosten auf der anderen Seite die Investitionen beim Ausbau der Netze hemmen würden.
Aus diesem Grunde hat eben jene Fraktion nun eine Studie bei einem Aachener Marktforschungsunternehmen in Auftrag gegeben, um die aktuellen LTE-Abdeckung in Deutschland und den europäischen Nachbarländern in Erfahrung zu bringen, die sich hier als PDF einsehen lässt. Die dabei herausgekommenen Ergebnisse sind einigermaßen erschütternd und bestätigen eigentlich den Eindruck, den man unterschwellig ohnehin schon hatte: Deutschland sieht dabei alles andere als gut aus. Und dies betrifft sowohl die Netzabdeckung, als auch die Geschwindigkeit der Netze.
Während die 4G-Netzabdeckung in den meisten europäischen Ländern bei über 80% liegt, kommt Deutschland hier auf gerade mal knappe 60% über alle drei Netzbetreiber gemittelt.
Abbildung: Studie – 5G National Roaming, Abb. 3
Während dies allein schon schlimm genug ist, sieht es bei den Geschwindigkeiten in den Netzen, dort wo sie zur Verfügung stehen, noch schlechter aus. Hier bekommen 90% der Nutzer in den deutschen Mobilfunknetzen weniger als 15 Mbit/s angeboten. Damit liegt Deutschland in dieser Statistik innerhalb Europas auf dem letzten Platz. Der Durchschnitt in den betrachteten Netzen liegt hier bei knapp über 20 Mbit/s. An der Spitze liegen die Netze in der Schweiz mit über 30 Mbit/s. Selbst die beiden größten albanischen Netze kommen hier, bei allem Respekt, auf durchschnittlich 26,7 Mbit/s.
Abbildung: Studie – 5G National Roaming, Abb. 5
Der Eindruck, den man also ohnehin schon hatte, täuscht also nicht wirklich. Deutschland ist in Sachen Mobilfunk in Europa einigermaßen abgehängt und sollte schleunigst versuchen, den verlorenen Boden wiedergutzumachen, möchte man nicht auch in Sachen Digitalisierung bereits jetzt den Anschluss verlieren.
Kommentare
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Nummer47 am :
PatyFfm am :
Sugarcane am :
Artikel aus 2016 dazu:
https://www.stern.de/digital/smartphones/lte-tarife-im-eu-vergleich--so-werden-die-deutschen-beim-datenvolumen-abgezockt-7229070.html
Apfelkuchen am :
Christian am :
Floyd Pepper am :
Verglichen mit den Milliarden-Einnahmen f\374r Jahrzehnte/ Jahrhunderte war die Versteigerung nur ein Verdr\344ngungskampf, der schon lange steuerlich abgeschrieben worden ist!
Marco am :
stoffL am :
Expee am :
Robertoxl am :
Unknown am :
Marko am :
Mathias am :
udo am :
Floyd Pepper am :
Das gilt \374brigens nicht nur f\374r den Mobilfunk, sondern auch f\374r das Festnetz!
Die Netzwerke zu privatisieren war einer der gr\366\337ten Fehler Europas der letzten Jahrzehnte.
udo am :
Hartmut am :
Und da redet dies dumme Kanzlerin von der Innovation Deutschlands und Digitalisierung. Alle diese gro\337spurigen Reden erinnern mich an die Zeit der DDR kurz vor ihrem Niedergang \ud83e\udd2e
Oli S. am :
Carlo am :
Bei Stau und Baustellen gibt es natürlich Begrenzungen.
Außerdem gehören die deutschen Autobahnen immer noch zu den weltweit am besten gepflegten Autobahnen/Highways. Zumindest sagen das viele Amerikaner die nach Deutschland kommen um hier mal schnell Auto fahren zu können.
Hartmut am :
Da stimmt dann wohl der Vergleich mit dem \u201eDatennetz\u201c
Chefkoch am :
Thom am :
Nick am :
Ren\351 am :
Carlo am :
Wenn ich das lese dann fällt mir nur eines ein:
Die Bundesnetzagentur verhindert mit diesen exorbitant hohen Kosten für die Lizenzen den breiten Ausbau unserer Netze. Ausgebaut wird nur dort wo sich viel Geld verdienen lässt um die Kosten wieder rein zu holen.
Insofern sitzen die Verbrecher also in der Bundesnetzagentur! Mir wird richtig übel wenn ich das lese.
Hartmut am :
Lizenzen kostenlos unter der Bedingung, fl\344chendeckend abzudecken, zu vergeben, w\344re ein guter Weg.
Dies widerspricht aber der Gier unserer Volksvertreter!
Thho am :
Der Markt ist dann auch ges\344ttigt solange die
Netz-Performance auch in Hamburg (Poppenb\374ttel) immer sch\366n auf 3G springt.
Carlo am :
Anonym am :
Armin am :
nishny am :
nishny am :