Hintergrundbericht beleuchtet Apples Aversion gegen Gewalt und Sex im TV
Bereits des Öfteren wurde in den vergangenen Monaten über Apples Pläne in Sachen TV-Streaming berichtet. Bei der Inhaltsauswahl wird man dabei die internen Werte des Unternehmens walten lassen und vor allem auf familientaugliche Serien und Filme setzen. Dies bedeutet in erster Linie, dass man auf vulgäre Sprache, Gewalt und Sex in den Inhalten weitestgehend verzichten wird. Dies wird auch noch einmal in einem aktuellen Bericht des Wall Street Journal deutlich, der zudem versucht, ein wenig hinter die Kulissen dieser Politik zu blicken.
Dabei bezieht man sich auf verschiedene Quellen, die mit Apples Plänen und internen Abläufen vertraut sind. Offenbar möchte Apple nicht riskieren, mit möglicherweise anstößigen Inhalten das eigene Image negativ zu beeinflussen. Dies scheint auch einen der Inhalte zu betreffen, die bislang als gesetzt galten. So geht der Bericht auf die Reaktion von Apple CEO Tim Cook ein, als dieser die Umsetzung von „Vital Signs“ sah, einer semi-autobiografischen Serie über das Leben und die Karriere der Hip-Hop Legende Dr. Dre. Demnach nahm Cook Anstoß an den in den Folgen zu sehenden Darstellungen von Waffen, Sex und Drogenkonsum und entschied daraufhin, dass Apple die Serie so nicht zeigen könne.
Ob die Serie aktuell nur auf Eis liegt oder noch einmal umgeschrieben wird, ist aktuell unklar. Das Beispiel verdeutlicht jedoch die Probleme, mit denen Apples TV-Team zu kämpfen hat. So möchte Apple hochwertige Inhalte mit namhaften Hollywood-Stars produzieren, dabei jedoch auf die angesprochenen Inhalte verzichten, was sich als extrem schwierig gestaltet. Inhalte nach dem Vorbild von Hits wie "Game of Thrones" oder "House of Cards" werden nach dieser Maßgabe unmöglich.
Laut Wall Street Journal ist Apples Strategie allerdings durchaus nachvollziehbar. So hat Apple deutlich mehr zu verlieren als beispielsweise Netflix. Während der Streaming-Platzhirsch im schlechtesten Fälle lediglich auf den einen oder anderen neuen Abonnenten verzichten muss, wenn die Inhalte als zu anstößig empfunden werden, könnte Apple dies auch Käufer bei iPhone, iPad oder dem Mac kosten.
Nach wie vor wird erwartet, dass Apples Streaming-Dienst im Frühjahr 2019 an den Start gehen wird. Es gilt aber auch als gesichert, dass die strengen Vorgaben und die dadurch erschwerte Umsetzung dazu geführt haben, dass der Dienst nicht schon längst auf Sendung ist. Möglicherweise könnte dies auch dazu führen, dass sich der Start noch einmal verzögert.
Kommentare
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Bogues am :
Blueberry am :
Andererseits denke ich dass wer Waffen sehen will soll die Tagesschau einschalten... und f\374r die die S e x (sorry, die drei Buchstaben aneinander l\344sst Flo nicht zu) sehen wollen gibt es ja auch mehr als genug Angebote die, wie gesagt, auch \374ber Apple-Ger\344te erreicht werden k\366nnen.
Frank am :
Aber vielleicht m\366chte Apple ja gar keine Konkurrenz zu den Platzhirschen aufbauen sondern eine Alternative darstellen (so wie Nintendo zum Rest der Gamingbranche)
Fred am :
Jeder sollte doch wohl froh sein, je abwechslungsreicher ein Angebot ist, anschauen muss man sich ja nichts was einem nicht gef\344llt.
Ich pers\366nlich w\374rde auch nicht auf die Idee kommen den Anbieter f\374r die in Filmen dargestellten Dinge verantwortlich zu machen. Eigenproduktion mal ausgenommen
Bronzem\374nze am :
SOE am :
Wieso meisterliche Serien, die Gewalt oder intensiven erotischen Körperkontakt beinhalten, zu einer Abnahme von Apple-Kunden führen sollen, müsste mir dann auch noch jemand erklären.
Ralf Bernhardt L\374beck am :
Matte am :