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Heimlich, still und leise: Apples Karten-App wird mit iOS 12 runderneuert

Der eine oder andere meiner Leser wird den (vorsichtig ausgedrückt) holprigen Start von Apples hauseigener Karten-App mitbekommen haben. Auch heute noch bin ich überzeugter Nutzer von Google Maps und habe die Apple-App irgendwo in einen Ordner auf den hinteren Seiten meines Homescreens verschoben. Zugegeben, inzwischen hat Apples Karten-App aufgeholt. An das Google-Pendant kommt sie aus meiner Sicht aber nach wie vor um Längen nicht heran. Damit sich dies in Zukunft ändert, wird es über das kommende Jahr hinweg nun große Veränderungen bei Apples Karten geben, wie der verantwortliche Manager Eddy Cue dem Kollegen Matthew Panzarino von TechCrunch verraten hat. Demnach soll die App komplett neu erstellt werden, wobei unter anderem hochauflösende Satellitenbilder und Daten zu Einsatz kommen sollen, die Apple mit seiner Flotte an kamerabestückten Autos gesammelt hat.

Hierruch sollen nicht nur die Kartendaten selbst verbessert werden, auch beim Verkehr, Straßenverhältnissen, Baustellen, etc. sollen sich Verbesserungen einstellen. Die ersten dieser Auswirkungen wird es bereits mit der nächsten Beta von iOS 12 in der San Francisco Bay Area zu bestaunen geben. Bis zum Herbst wird dies dann auf ganz Nord-Kalifornien ausgeweitet, im Verlaufe der nächsten 12 Monate dann auf die gesamten USA. Wann der internationale Rollout beginnt, steht aktuell noch nicht fest. Eddy Cue dazu:

"Since we introduced this six years ago — we won't rehash all the issues we’ve had when we introduced it — we’ve done a huge investment in getting the map up to par. When we launched, a lot of it was all about directions and getting to a certain place. Finding the place and getting directions to that place. We’ve done a huge investment of making millions of changes, adding millions of locations, updating the map and changing the map more frequently. All of those things over the past six years.

We don’t think there’s anybody doing this level of work that we’re doing. We haven’t announced this. We haven’t told anybody about this. It’s one of those things that we’ve been able to keep pretty much a secret. Nobody really knows about it. We’re excited to get it out there. Over the next year, we’ll be rolling it out, section by section in the US."

Die Neuauflage der Karten-App stellt einen kompletten Reset der bisherigen Anwendung dar, der hinter den Kulissen bereits vor vier Jahren begonnen hat, als Apple seine eigene Datensammlung startete. Mit dieser wird man in den kommenden Monaten nun sukzessive die Daten von OpenStreetMap, TomTom und Co. ablösen, die momentan die Basis der Karten-App darstellen. Auf diese Weise bekommt Apple nicht nur deutlich mehr Kontrolle über die Inhalte, sondern kann auch schneller Updates für die Karten veröffentlichen.

"The truth is that Maps needs to be [updated more], and even are today. We’ll be doing this even more with our new maps, [with] the ability to change the map real-time and often. We do that every day today. This is expanding us to allow us to do it across everything in the map. Today, there’s certain things that take longer to change.

For example, a road network is something that takes a much longer time to change currently. In the new map infrastructure, we can change that relatively quickly. If a new road opens up, immediately we can see that and make that change very, very quickly around it. It’s much, much more rapid to do changes in the new map environment."

Bei all diesen Bemühungen stellt Apple erneut auch den Datenschutz seiner Nutzer in den Vordergrund. So beteuert man auch bei der neuen Karten-App, keine Nutzerdaten zu sammeln, um hiermit Bewegungsprofile, etc. anzulegen. Stattdessen werden die Daten anonym erfasst und verarbeitet. Dabei erhält Apple keinen Zugriff auf den Start und das Ziel einer Fahrt, sondern lediglich auf die dazwischenliegenden Segmente. Dies ist notwendig, um dem Gerät entsprechende Informationen zu Verkehrsstörungen, Baustellen und Fahrzeiten zu senden. Apple nennt diese anonymisierten Daten "probe data".

"We specifically don’t collect data, even from point A to point B. We collect data — when we do it —in an anonymous fashion, in subsections of the whole, so we couldn’t even say that there is a person that went from point A to point B. We’re collecting the segments of it. As you can imagine, that’s always been a key part of doing this. Honestly, we don’t think it buys us anything [to collect more]. We’re not losing any features or capabilities by doing this."

Für den Nutzer werden sich viele der Neuerungen auf den ersten Blick gar nicht bemerkbar machen. So bleibt die App in großen Teilen bei ihrer aktuellen Optik. Die zugrundeliegenden Daten und die Berechnungen sollen jedoch um ein Vielfaches besser werden. Sobald dies geschieht, wird man dies dann auch bei genauem Hinsehen bemerken, wie der nachfolgende Screenshotvergleich zeigt.

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Kommentare

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Sokrates1966 am :

"F\374r den Nutzer werden sich viele der Neuerungen auf den ersten Blick gar nicht bemerkbar machen." Wohl vor allem f\374r die europ\344ischen und sonstigen nicht US-Amerikanischen Nutzer. In der Schweiz warten wir immer noch auf die Nutzung des Apple TV's in unser(en) Landessprache(n). Mittlerweile wohl etwa drei oder vier Jahre (und doch, doch es gibt Systeme die Schweizerdeutsch recht gut verstehen) In letzter Zeit wird bei Apple einfach immer viel versprochen aber nicht zeitgerecht umgesetzt.

fesg am :

Junge, Schweizerdeutsch ist noch nicht einmal offizielle Landessprache der Schweiz. Und Französisch, Italienisch und Deutsch gibt es, oder?

Leute gibt's...

Boris am :

Schweizer Deutsch ist ein Dialekt wie Bayrisch, aber das wollen viele nicht wahrhaben.

Hodor am :

Ich habe apples Karten von meinem Handy gel\366scht. Verwende seit etwa einem Jahr nur noch google maps. Ich bin extrem zufrieden damit. Kann mir keinen Grund vorstellen, wieder zu apple zu wechseln

Anonym am :

Apple Maps hat in meinen Augen ein Killer Feature: die Navigation im Sperrbildschirm. Ich m\366chte bei einer 5h Fahrt nicht durchgehend das Display aktiviert haben.

Klar, Google ist st\344rker in der Navigation per se. Aber die Unterschiede sind im normalen Gebrauch marginal w\374rde ich sagen. Ich bin bislang auch immer mit Apple Maps ans Ziel gekommen..

Leider etwas schade dass Apple Maps f\374r die USA um L\344ngen ausgereifter ist, als f\374r andere Kontinente..

SOE am :

Weil man ja auch täglich Fünf-Stunden-Fahrten hat, aber zu geizig war ein TomTom mit LiveTraffic zu kaufen...

Ich habe heute mal wieder versucht Apple Maps zu nutzen. Zum einen ist es immer noch nicht möglich nachträglich eine Hausnummer hinzuzufügen.
Zweitens ist die App immer noch zu dämlich Auswahlmöglichkeiten zu geben (wenn bspw eine Straße und Hausnummer zweimal(!) in einer Stadt vorkommt). Drittens findet die App einfach die Hälfte von POIs einfach nicht.

Da kann die Sperrbildschirmfunktion noch so toll sein.

Mariner 2 am :

Was soll man sich denn ein weiteres Ger\344t ins Auto h\344ngen...?

Ich finde das Sperrbildschirm-Feature auch super!

Waldmeister am :

Freu mich, Neuerungen sind immer gut

Joe am :

Dann bleibt also f\374r min. 12 Monate Apple Maps au\337erhalb der USA nicht konkurrenzf\344hig. Eigentlich d\374rfte das nicht Apples Massstab sein.
Wenn man auf einem riesigen Haufen von \ud83d\udcb0 sitzt, sollte man die Aufw\344nde f\374r Europa auch gleich stemmen k\366nnen.

Watishierlos am :

Also ich nutze Apples Karten und bin eigtl. echt zufrieden. Sch\366n ist vor allem, dass die Apple Watch bei jedem Richtungswechsel vibriert und die Richtung anzeigt.

Pic22 am :

Ich nutze zur allgemeinen Navigation auch Apple Maps, ich pers\366nlich hatte auch bei Google Maps schon mehrere negative erfahrungen, so stand ich zum Beispiel mal mitten in einer Baustelle, weil Google das nicht erkannte.
Google Maps spielt seine St\344rken beim finden von orten aus, jeder noch so kleine See wird bei Eingabe ins Suchfeld direkt gefunden.
Apple Maps kann das leider nicht.
Allein durch das, das ich zu Siri sagen kann sie soll mich navigieren komm ich nicht an Apple Maps vorbei :)

Didatus am :

Nachdem angekündigt wurde, dass Navigon nicht mehr weiter entwickelt wird, nutze ich Google Maps und Apple Maps im Wechsel, um zu schauen, was der Nachfolger werden wird. Beide haben ihr Vor- und Nachteile, die sich je nach Anforderungen der Nutzer unterschiedlich stark oder schwach auswirken.
Für mich persönlich ist Apple Maps aktuell der Favorit. Oft wird angegeben, dass Google Maps deutlich mehr POIs hat, was auch so ist, allerdings ist das für mich keine wirklich gewichtige Anforderung an ein Navi. Bisher hatte ich meistens feste Adressen aus meinen Kontakten und Mails. Ein Tip und die Adresse wird in Apple Maps geöffnet oder eben Kopieren und in Google Maps einfügen. Beides für mich gut. POIs? Für mich persönlich daher irrelevant für Navi. Bei der Berücksichtigung von Staus habe ich bisher in NRW und in den Niederlanden keinen wirklichen Unterschied zwischen Google und Apple Maps bemerkt. Gut möglich, dass das in anderen Regionen anders aussieht.
Für mich aber das interessanteste ist das Zusammenspiel mit allen anderen Elemente im iPhone Kontext. Das vibrieren der AppleWatch, wenn es einen Hinweis des Navi gibt oder Nutzung im Sperrbildschirm.
Rein Subjektiv gefällt mir auch die Darstellung und Bedienung von Apple Maps besser als bei Google Maps.
Wie gesagt, dass ist meine Sicht, die ich mal von mir geben wollte. Dabei geht es um meine persönlichen Anforderungen und meinen persönlichen Geschmack. Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, was für ihn besser passt.

Bronzem\374nze am :

Die Rede ist nur von den USA. F\374r den Rest der Welt bleibt Apple Maps Schrott.

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