In den USA droht das Ende der Netzneutralität
Für viele Internetnutzer und -aktivisten, vor allem der jungen Jahre des WWW, ist die Netzneutralität der heilige Gral der Idee der weltweiten Vernetzung. Dahinter verbirgt sich das ungeschriebene Gesetz, dass im Internet alle Datenpakete, ungeachtet ihres Inhalts gleich behandelt werden sollen. Hierdurch soll verhindert werden, dass manche Daten langsamer und andere Daten - gegen Bezahlung - schneller übertragen werden. Ob dies in der heutigen Zeit und bei der aktuellen Kommerzialisierung noch zeitgemäß ist, muss jeder für sich selbst bewerten. In Deutschland wird bereits seit einiger Zeit auch aufgrund des StreamOn-Angebots der Telekom über die Netzneutralität diskutiert.
In den USA droht nun sogar deren Ende. So berichten die Kollegen von Politico, dass die U.S. Federal Communications Commission im Laufe des heutigen Tages Pläne vorstellen wird, wie man die von der Obama-Regierung installierten Maßnahmen zum Schutz der Netzneutralität weitestgehend außer Kraft setzen möchte. Dies wäre ein deutlicher Sieg für Provider wie Verizon oder Comcast, wo man sich die schnellere Übertragung bestimmter Daten natürlich bezahlen lassen würde. Auch das Wall Street Journal hatte berichtet, dass die FCC der Trump-Regierung eine faktische Abschaffung der Netzneutralität anstreben würde. Die Republikaner sehen hierin einen unrechtmäßigen Eingriff in die Geschäfte der Internetprovider und einen Grund für den langsamen Ausbau des Breitband-Internets.
Vor allem Anbieter und Betreiber von kleineren Webangeboten könnten die Leidtragenden sein, sollte die Netzneutralität tatsächlich fallen, da sie in der Regel nicht dazu in der Lage wären, die schnellen Zugriffe auf ihre Angebote bei den Netzbetreibern zu bezahlen. Große Anbieter, beispielsweise von Streamingangeboten hingegen würden profitieren und ihre Dienste deutlich verbessert anbieten können.
Apple steht, trotz des Daseins als Streaminganbieter, auf Seiten der Netzneutralität und eines offenen Internets. Anfang September hatte man die FFC dazu aufgerufen, die Netzneutralität auch weiterhin zu schützen. Eine Aufhebung würde das Internet fundamental verändern, so Cupertino damals. Auch andere Unternehmen aus dem Silicon Valley, wie Amazon, Google, Spotify oder Twitter stellten sich hinter die Befürworter der Netzneutralität. Eine Entscheidunge der FCC wird noch im Dezember erwartet.
Kommentare
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Tobi To. am :
Ich denke, dass gerade dieses Denken in Inklusivpaketen den Kundenruf nach nicht neutral behandelten Datenpaketen erst erm\366glicht hat. Zuerst drosseln die Anbieter den Zugang k\374nstlich, um dann ihre Wundermittel zu pr\344sentieren. Den Kunden kann insofern kaum ein Vorwurf gemacht werden.
Warum kosten Daten bei uns so viel? Schaut man mal auf die Seite von T-Mobile.nl sieht man, dass ab knapp 35\u20ac monatlich unbegrenzt 24/7 gesurft werden kann (national) mit Roamingangeboten, die das deutsche Angebot oftmals \374berbieten.
Wenn die Amis jetzt auch mit solchen Ideen arbeiten und den Verbrauchern k\374nstliche Verknappung anbieten d\374rfen, wird da die Reaktion wie bei uns sein.
Jan am :
Akimo am :
Dhallalala am :
Die \366ffentliche Meinung im Hinblick auf Datenschutz ist ja auch oft erschreckend. \u201eIch hab ja nix zu verbergen...\u201c.
XfrogX am :
Dann wissen die bald garnicht mehr welche Daten wer bekommt oder empf\344ngt!
Die Regierungen sollten besser erkennen das sie die gr\366\337ten Gewinner sind von netzneutralit\344t. Sobald das ganze zum Gesch\344ft wird und privat ausgeschlachtet werden die Nutzer nur weiter sich verteilen und als Regierung hat man nun die Lobbyisten statt den W\344hlern. Wer einfacher zu handhaben ist sollte klar sein.
Maik am :