Kein Grund zur Sorge: 10-jähriger entsperrt das iPhone X seiner Mutter via Face ID
Wer sich am gestrigen Tage ein wenig in Sachen Apple im Netz umgeschaut hat, wird vermutlich auf eine Meldung gestoßen sein, nach der ein zehnjähriges Kind erfolgreich das iPhone seiner Mutter per Face ID wiederholbar entsperren konnte. Während Skeptiker hierin bereits eine Schwäche von Apples neuer biometrischer Funktion sehen wollen, ist das Verhalten des iPhone X an dieser Stelle sogar ein Stück weit so gewollt. Frei nach dem Motto: It's not a bug, it's a feature. Aber der Reihe nach...
Das unten zu sehende Video zeigt in der Tat, wie der Sohn das iPhone X seiner Mutter mit seinem Gesicht entsperren kann. Auch mich erreichte gestern eine Zuschrift meines Lesers Samet (vielen Dank dafür!), der mir ein ähnliches Phänomen mit seinem Bruder beschrieb. Der Grund hierfür ist allerdings offenbar schnell gefunden und liegt an der engen Verknüpfung des Passcode mit Face ID. Apple geht hierbei davon aus, dass derjenige, der den Passcode kennt, auch derjenige ist, dessen Gesicht für die Entsperrung via Face ID genutzt werden soll. Dies gepaart mit der Fähigkeit von Face ID, Veränderungen des gespeicherten Gesichts lernen zu können und einer gewissen, familiären Ähnlichkeit der Personen führt dann zu dem bschriebenen Verhalten. Quasi als Nebenwirkung des aktuell auf dem Vormarsch befindlichen Maschinenlernens. Apple selbst erklärt dies sogar in seinem frei zugänglichen Face ID Security Paper und ich empfehlen jedem, der hier nach einem Haar in Apples erneuter Erfolgssuppe sucht, eine eingehende Lektüre.
Darin weist Apple unter anderem darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit einer falschen Zuordnung höher ist, wenn Kinder unter 13 Jahren Face ID nutzen. Bedenkt man nun, dass der Sohn in dem zu sehenden Video 10 Jahre alt ist, wird das aufgetretene Phänomen noch ein Stück weit weniger überraschend.
Ähnlich wie bereits bei Touch ID sollte man auch bei Face ID im Hinterkopf haben, dass dieses Feature nicht zu 100% täuschungssicher ist. Dies gilt sowohl für Verwechselungen bei Zwillingen oder im engeren Familienkreis aber auch für das aufwendige Anfertigen von Masken oder ähnlichen Hilfsmitteln. Dies dürfte auch gar nicht Apples Ziel sein. Es geht um eine Basis-Sicherheit im Alltag, die dazu führt, dass nicht jeder direkt ein liegengelassenes oder entwendetes Gerät nehmen und auf die Inhalte zugreifen kann. Diese Basis-Sicherheit für ein Consumer-Gerät ist absolut gegeben und wurde mit Face ID gegenüber Touch ID sogar weiter erhöht.
Kommentare
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Hans am :
Chris am :
Micky am :
Anonym am :
Ingo am :
Du hast den Artikel nicht richtig gelesen. Ein Gesicht wird sich nur dann auch als positiv gemerkt, wenn nach der fehlgeschlagenen Erkennung der richtige Passcode eingegeben wird. Das soll im Fall des jungen nicht passiert sein.
Tom am :
MYTHOSmovado am :
Goldfinger am :
Hauptzweck von Face-ID ist nat\374rlich, dass es wieder ein \u201eamazing\u201c Feature gibt, ein kultiges Ding, mit dem die Profitmarge f\374r Apple sich noch h\366her treiben l\344sst.
Firehorse am :
Goldfinger am :
Quax am :
K\366nntest du kurz erkl\344ren, wieso Face-ID, aus deiner Sicht, so wenig Sicherheit bietet?
Martin am :
Anonym am :
Goldfinger am :
Akimo am :
Goldfinger am :
Und nat\374rlich ist ein Blog kein neutraler Journalismus. Manche denken hier aber, es gehe um so etwas wie kritische Distanz zu Apple. Haha.
Mark am :
\u201eDie Fachleute bei Apple\u201c haben selbstverst\344ndlich das Interesse dass ihr Produkt auch wie beworben funktioniert. Eine hingepfuschte und unfertige Gesichtserkennung wie es sie bei Samsung gab w\344re doch Selbstmord f\374r Apple. Und Face ID funktioniert wirklich gut. Ist halt im Alltag etwas langsamer als Touch ID aber das ist ein anderer Punkt.
Deine Meinung basiert auf nur undifferenzierten und nicht zu Ende gedachten Gef\374hlen.
Goldfinger am :
Meine Meinung, dass Face-ID nichts mit Sicherheit zu tun hat, sondern vielmehr ein Feature im Dienst der Profitmaximierung, basiert nicht auf Gef\374hlen, sondern auf ganz n\374chternen Fakten.
Es ist ja gerade das Bauchgef\374hl so vieler Apple-Fans, dass sie so unkritisch werden und sie eine quasi automatische Verteidigungshaltung annehmen l\344sst, sobald jemand an der Perfektion des Idols zweifelt.
Mark am :
PS: sag das mit dem Profit keinem weiter \ud83e\udd2b wenn das Samsung rausfindet kriegt Apple sicher ganz sch\366n \304rger!
Goldfinger am :
Mark am :
Mark am :
Marco am :
Dhallalala am :
Dass das manche hier aus Neid/Deutschtum/Missgunst oder schlicht kindischer Einstellung nicht abk\366nnen, ist eigtl. Nicht Flos Schuld oder Problem.
Wenn ich BILD lese, weiss ich dass ich nicht alles glauben kann oder anders lesen muss. Wenn ich Flos Weblog lese, weiss ich, dass es eher pro (oder gar sehr pro) Apple ist.
Das ist kein T\334V o.\344. Der sich Objektivit\344t auf die Fahnen geschrieben hat.
Gew\366hnt euch dran.
dogfight76 am :
Das w\344re ja tats\344chlich praktisch (f\374r mich pers\366nlich jetzt) \ud83d\ude0e
samet am :
Ich kann euch sagen das der Junge sicher den Passcode von seiner Mutter eingegeben hat, also einer der deinem Passcode nicht hat kommt niemals rein, keine Chance.
Ich habe das selber mit meinem Bruder getestet die Face ID ist Bomben sicher nur hat er meinen Code bekommen weil er was schauen wollte bei meinem Handy, und ab dann passiert es das Handy versucht ja jedes Mal dein Gesicht neu zu lernen und naja da hat die Face ID gelernt das ich nicht ein bisschen ge\344ndert habe und Speicher das Gesicht von meinem Bruder ab nur kleine Fragmente, erst beim zweiten Mal Passcode Eingabe war sein Gesicht auch gespeichert.
Beide konnten das Handy entsperren.
Glaub aber das dies in Ordnung ist die Face ID muss ja lernen wie wir uns \344nder und das wird neunmal nur beim entsperren passieren.
Apfelbutzen am :
NewPhone am :
Frank am :
NewPhone am :
Tom am :
Rose am :
NewPhone am :
F\374r andere Anwendungen hat es aber Potential. Eine Steuerung von Apps f\374r Menschen mit Einschr\344nkungen z.B. w\344re denkbar.
Das was mich aber echt st\366rt, ist die Verschandelung des Bildschirms durch die HW daf\374r.
Brummi am :
NewPhone am :
NewPhone am :
Hans am :
Joe am :
Nicht Wahr am :
Anonym am :
Tok am :
Hauke Haien am :
Jan am :
\u201cDiese Basis-Sicherheit f\374r ein Consumer-Ger\344t ist absolut gegeben und wurde mit Face ID gegen\374ber Touch ID sogar weiter erh\366ht.\u201d
Das versteh ich nicht. Wenn jemand das Passwort kennt, lernt das Ger\344t deshalb wenigstens nicht automatisch den Fingerabdruck dieser Person und akzeptiert ihn beim n\344chsten Mal. Nach meinem Verst\344ndnis ist Face Id daher nicht \u201csicherer\u201d. Es ist nur komfortabler f\374r jeden, der das Passwort irgendwie mitgekriegt hat.
Ulf am :
Es ist lediglich eine zus\344tzliche Option zum Entsperren. Jedermann, der es nicht \374ber FaceID entsperren kann, versucht es mit dem 4- oder 6-stelligen Code. Der ist am unsichersten, da die meisten nur 4 Ziffern verwenden. Ob die Entsperrungsvetsuche zuvor \374ber Face ID gescheitert waren, ist v\366llig egal.
Die Sicherheit mit Face ID ist nicht gr\366\337er als mit blo\337em Entsperrcode. Da dieser immer ausreicht zum Entsperren.