Apple positioniert sich als Befürworter der Wahrung der Netzneutralität
Die Aufnahme von Spotify in das StreamOn-Angebot der Telekom hat das Thema Netzneutralität hierzulande wieder mal ein kleines bisschen aufflackern lassen. Dass das Thema allerdings allgegenwärtig ist zeigt sich auch daran, dass Apple nun erstmals deutlich Stellung zur Netzneutralität bezogen hat. Der Kern der Netzneutralität besagt, dass sämtliche Daten im Internet gleich behandelt werden, also auch mit gleicher Priorität versendet werden sollen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen Ping, eine E-Mail, eine Webseite, einen Videostream oder VoIP handelt. Dies führt dazu, dass alle Daten auch dann gleichberechtigt leiden, wenn es einmal zu Engpässen kommt. Allerdings würden einige Anbieter diesen Grundsatz des Internet gerne aufweichen, um somit eine gleichbleibende Qualität ihrer Angebote garantieren zu können. Erzielt werden könnte dies beispielsweise durch eine Priorisierung bestimmter Datenpakete.
Apple hat sich nun deutlich auf die Seite der Befürworter der Netzneutralität geschlagen und die US-Kommunikationsbehörde FCC (Federal Communications Commission) dazu aufgerufen, für ihre Wahrung zu sorgen. Konkret sollten die Netzbetreiber und Internetprovider keine Möglichkeit haben, bestimmte Inhalte über andere zu priorisieren. Als Beispiel wird dabei ein neuer Streaming-Anbieter genannt, der es zunächst sehr schwer haben würde, gegen Platzhirschen wie beispielsweise Netflix anzukommen, wenn dessen Pakete bereits bevorzugt im Netz übertragen werden. Klar das Apple bei diesem Vorstoß nicht ganz uneigennützig handelt.
Allerdings gibt Apple auch ganz allgemein zu bedenken, dass eine Aufweichung der Netzneutralität zu einer radikalen Veränderung des Internets führen würde, die für sämtliche Beteiligte langfristig ausschließlich Nachteile mit sich brächte. Im Wortlaut heißt es von Seiten Apples: "Apple remains open to alternative sources of legal authority, but only if they provide for strong, enforceable, and legally sustainable protections, like those in place today. Simply put, the internet is too important to consumers and too essential to innovation to be left unprotected and uncertain."
Kommentare
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SOE am :
Bitte, Flo, ich kann nur noch mal darum bitten, nicht die Phrasen der Konzerne unreflektiert wiederzugeben. Bisher kamen als "Gründe" nur Lügen von den Providern.
Diese Lügen waren so offensichtlich und dumm, dass die Provider schon vor zwei Jahren das erste mal offen zugegeben haben, dass es nur darum geht, verschiedene Dienste gesondert in Rechnung zu stellen.
In dieser Hinsicht wurden YouTube-Nutzer (wie Du und ich) ich "Power-User" bezeichnet, die für ihren "ungewöhnlichen Datenverbrauch fairerweise gesondert bezahlen sollten".
iDirk am :
Es ist nur eine Frage der Zeit.
Die Festnetzbetreiber haben damals den Fehler mit dem Angebot dieser Flats gemacht.
Ich f\374r meinen Teil komm noch aus der Modem- und ISDN-Zeit. Die min\374tliche Abrechnung war auch nicht der Burner. Aber technisch gesehen ein Vorteil.
Mit Beginn der Flates um 2000 brachen regelm\344\337ig Server oder ganze Netze zusammen.
Das wird sich wiederholen. Man merkt es regelm\344ssig bei zB Gro\337veranstaltungen....
SOE am :
Es sind die Provider, die 6GB und mehr für 30€ anbieten. Und es sind Leute wie du, die zustimmen, wenn die Provider behaupten, dass Menschen, die diese vertragliche Leistung nutzen, doch Schmarotzer wären.
Der CEO der Telekom USA hat 2015 behauptet, das Internet würde zusammenbrechen, wenn nicht jeder Nutzer 10€ für die Nutzung von YouTube zahlen würde. Mal davon abgesehen, dass das Internet natürlich nicht zusammengebrochen ist, konnte der Mann nicht erklären, wieso durch sofortige Gebühren das Netz besser wäre.
Der Verband in Deutschland hat behauptet, man bräuchte prorisierende Dienste für das autonome Fahren. Mercedes und Co widersprachen sofort und teilten mit, dass die Autos offline fahren.
Die Telekom meinte, dass es nur richtig wäre, wenn kleine Anbieter wie Start-Ups mehr bezahlen als große Anbieter.
Zusammenfassend argumentieren die Provider mit all den Lügen und Befürchtungen, die den Providern unterstellt werden. Was offensichtlich macht, dass die Provider gar Gründe haben außer "mehr Geld verdienen".
Zum anderen könnten die Provider die Preise erhöhen, um das Netz noch stärker zu machen, als es schon ist. Dass sie das nicht wollen, sondern damit argumentieren, dass das Netz ausreichend ist und "Veranstaltungen seltene Ereignisse sind, die bei der taktischen Planung nicht berücksichtigt werden müssen" macht hoffentlich auch dir bewusst, dass die Provider deinem "Argument" widersprechen.
Was sagt dir das?
Jan am :
Selbst wenn die Provider damit ihre Infrastruktur verbessern - Datenpakete k\366nnen, auch wenn sie zwischen Frankfurt und Berlin verschickt werden, \374ber den gesamten Globus geleitet werden. Und auf Server in den USA, Russland oder Japan haben Ma\337nahmen deutscher Provider keinen Einflu\337.
Und eine Verringerung des Datenverkehrs durch h\366here Geb\374hren ist weder erw\374nscht (Wirtschaft, "Internet f\374r alle") noch realistisch.
Server brechen nicht zusammen, weil viele Leute youtube nutzen, sondern weil sie schlecht konfiguriert sind (load balancing) oder keine Sicherheit implementiert ist (ddos).
iDirk am :
Plausible Darstellung \ud83d\udc4d\ud83c\udffb
MacSpeedie am :
Priorisierung im Netzwerk Verkehr wird z.B. bei VoIP oder beim Gaming eingesetzt. Und das kann man lokal auf seinem eigenen Router konfigurieren.
Durch Stream-On werden die Datenpakete nicht priorisiert übertragen. Allerdings steigt die Netzauslastung, da Nutzer sich nicht mehr um die Volumengrenze kümmern müssen.
Dass dadurch Sever oder ganze Netze einbrechen sollten halte ich für Unfug.
MacSpeedie am :
Zitat aus dem Originalbericht:
In its new comments to the Federal Communications Commission, the iPhone maker specifically urged Chairman Ajit Pai not to roll back an existing ban against so-called “fast lanes,” which might allow broadband providers someday to charge for faster delivery of tech companies’ movies, music or other content.
Apple will vermeiden, dass Nutzer dafür zahlen müssen damit bestimmte Dienste "Schneller", d.h. priorisiert übertragen werden.
Deshalb ist das Thema Stream-On im zusammenhang mit Netzneutralität unpassend. Man zahlt nicht extra, und es erfolgt keine Netzpriorisierung. Eine Abschaffung der Volumenobergrenzen wäre wünschenswert. Anfang des Monats, wenn alle Nutzer volles Datenvolumen haben brechen auch keine Netze zusammen.