Tim Cook äußert sich in Interview zu Apples Investitionen und Chancen in China
China, China und immer wieder China. Allein die schiere Menge an News, die sich um Apples Bemühungen im Reich der Mitte drehen zeigt, wie wichtig dieser Markt für Apple, aber natürlich auch für sämtliche Mitbewerber ist. Dies gilt besonders für den Smartphone-Markt, in dem sich Apple spürbar schwer tut und im vergangenen Jahr sogar einen relativ heftigen Rückgang bei den iPhone-Verkäufen verkraften musste. Nicht zuletzt dieser Umstand war auch verantwortlich für die vergleichsweise schwachen Quartalsergebnisse des vergangenen Jahres. Während es hierfür verschiedene erklärbare Gründe geben mag, etwa dass viele Chinesen sehnsüchtig auf das iPhone 8 warten, um hierauf upzugraden, muss sich Apple ranhalten, möchte man den Markt nicht verlieren.
Eines kann man Cupertino aber nicht vorwerfen - nämlich das man alles versucht, um in China weiter Fuß zu fassen. So wird nicht nur an verschiedenen Ecken und Enden versucht, mit den lokalen Begebenheiten klarzukommen (wie beispielsweise erst kürzlich beim roten iPhone 7), Apple investiert auch kräftig in eigene Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen in China, um die Besonderheiten in Asien künftig besser verstehen und in die eigenen Produkte einfließen lassen zu können. Aktuell hält sich Apple CEO Tim Cook mal wieder in China auf, wo er am vergangenen Wochenende am China Development Forum teilnahm und sich in einer Rede zu verschiedenen Themen wie Wirtschaft, Globalisierung und Datenschutz äußerte. In einem aktuellen Interview mit der chinesischen Nachrichtenagentur Caixin äußert sich Cook nun noch einmal ausführlich zu Apples Plänen im Reich der Mitte.
Vor allem die Mittelschicht wächst in China derzeit durchaus beachtlich, wodurch ein Kuchen entsteht, von dem neben der Automobilbranche vor allem auch die IT-Konzerne wie Apple, Google und Samsung ein Stück abhaben wollen. Der entstehende Markt sei dabei durchaus bereit, sich im Jahresrhythmus ein neues Smartphone zuzulegen. Dieses wird in China oftmals ebenso als Statussymbol gesehen, wie ein schickes Auto. Das iPhone stelle dabei die Spitze dieser Symbole dar, leidet aber darunter, dass einheimische Unternehmen wie Huawei oder Xiaomi zum Einen von der Regierung gefördert werden, zum anderen aber auch immer bessere Smartphones zu einem günstigen Preis auf den Markt bringen, die Apple das Leben schwer machen.
Hiergegen anzukämpfen ist oftmals ein Kampf gegen Windmühlen, weswegen Apple inzwischen seine China-Strategie ein Stück weit geändert hat. Statt das Land als reinen Absatzmarkt zu sehen, baut Apple China inzwischen immer mehr zu einem wichtigen Standort für die Projektentwicklung und Forschung aus. Auch das Potenzial an App-Entwicklern in China hat Apple erkannt. Satte 1,8 Millionen iOS-Entwickler kann Apple inzwischen in China ausmachen. Apple sieht sich dabei als indirekter Arbeitgeber in dem Land und wird schon alleine deswegen seine Investitionen dort auch in Zukunft weiter ausbauen. Und wenn dabei dann irgendwann auch wieder steigende Absatzzahlen hinzukommen, wird sich Apple auch darüber ganz sicher nicht beschweren.
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