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Deutscher Datenschützer geht gegen die geplante Verzahnung von Facebook und WhatsApp vor

Wenn es um das Thema Datenschutz in Deutschland geht, gilt Hamburgs oberster Datenschützer Johannes Caspar als harter Hund. Dies könnte künftig (erneut) auch Facebook zu spüren bekommen. Dort strebt man ja bekanntermaßen aktuell den Datenaustausch zwischen dem sozialen Netzwerk als Mutterkonzern mit der Tochter WhatsApp an. Diverse Nutzer haben hierzu schon ihren Unmut kundgetan und sind zu alternativen Messengern gewechselt. Die schiere Marktdurchdringung von WhatsApp dürfte aber wohl dafür sorgen, dass die App auch weiterhin mit Abstand Marktführer bleibt.

Während das EU-Recht den Nutzern bereits ein Widerspruchsrecht zu einem Datenaustausch zwischen Facebook und WhatsApp einräumt, strebt Johannes Caspar nun ein Dringlichkeitsverfahren nach DSGVO Artikel 66 noch vor dem 15. Mai an, also dem Tag an dem die neuen Datenschutzrichtlinien von WhatsApp in Kraft an, um die inzwischen knapp 60 Millionen deutschen WhatsApp-Nutzer vor dem Datenaustausch und den damit verbundenen Konsequenzen zu schützen (via Bloomberg). Caspar erklärt dazu:

"WhatsApp wird mittlerweile von fast 60 Millionen Menschen in Deutschland genutzt und ist bei weitem die am weitesten verbreitete Social-Media-Anwendung, sogar vor Facebook. Umso wichtiger ist es sicherzustellen, dass die hohe Anzahl von Nutzern, die den Dienst für viele Menschen attraktiv macht, nicht zu einer missbräuchlichen Nutzung der Daten führt."

Facebook kündigte bereits an, sich mit den Aussagen von Caspar zu beschäftigen und die "Missverständnisse rund um die neuen Datenschutzbestimmungen" ausräumen zu wollen. Man bekenne sich auch weiterhin dazu, den Nutzern eine sichere und geschützte Kommunikationsplattform anzubieten:

"Durch das Akzeptieren der aktualisierten Nutzungsbedingungen von WhatsApp stimmen die Benutzer keiner Erweiterung unserer Fähigkeit zu, Daten mit Facebook zu teilen, zu. Das Update hat keine Auswirkungen auf die Privatsphäre ihrer Nachrichten mit Freunden oder der Familie, wo immer sie sich auf der Welt befinden."

Anfang des Jahres hatte Facebook die geplanten Änderungen an den Datenschutzbestimmungen von WhatsApp publik gemacht, die dem Messenger künftig das Recht einräumen werden, sich enger mit der Konzernmutter Facebook zu vernetzen und dadurch auch mehr Daten dorthin weiterzugeben. Ursprünglich sollte diese neue Richtlinie ab dem 08. Februar in Kraft treten und Nutzer, die ihnen nicht zustimmen könnten den Dienst anschließend nicht mehr nutzen. Allerdings ruderte man nach der massiven Kritik zumindest ein Stück weit zurück und verschob das Inkrafttreten der neuen Richtlinien bis zum 15. Mai, um den Nutzern mehr Zeit zu geben, um die neuen Bedingungen zu akzeptieren.

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