Handelsstreit zwischen China und den USA: Google friert Huaweis Android-Lizenz ein
Wie gestern berichtet, droht Apple künftig wieder mehr unter den aktuellen Wirtschaftsspannungen zwischen den USA und China zu leiden. Eine entsprechende Boykott-Bewegung gegen Produkte aus Cupertino deutet sich bereits an. Aber auch auf umgekehrten Wege werden Konkurrenten von Apple getroffen. So berichtet Reuters, dass Alphabet, also der Mutterkonzern von Google aktuell seine Geschätsbeziehungen zum chinesischen Technologie-Giganten Huawei eingestellt habe. Betroffen sind hiervon sowohl Hardware, Dienste aber auch jegliche Software, die nicht unter einer Open Source Lizenz steht. Namentlich bedeutet dies, dass auch Huaweis Android-Lizenz derzeit auf Eis liegt und die Geräte des Unternehmens bis auf weiteres nicht mehr mit Updates versorgt werden. Bei der Maßnahme handelt es sich offenbar um eine direkte Auswirkung einer Entscheidung der US-Regierung, Huawei auf eine schwarze Liste ausländischer Technologie-Unternehmen zu setzen.
Google erklärte inzwischen, dass bestehende Nutzer von Huawei-Smartphones auch weiterhin Apps von Google herunterladen und nutzen können. Auch der Google Play Store und Google Play Protect werden weiterhin funktionieren. Auf neuen Geräten wird sich dies allerdings anders verhalten, was ein schwerer Schlag für Huaweis Smartphone-Geschäft, vor allem außerhalb von China darstellen würde. So wären hierauf dann neben neuen Android Versionen auch der Google Play Store, Gmail oder YouTube nicht mehr verfügbar.
Bis auf weiteres hat Huawei ab sofort nur noch Zugriff auf ältere Android-Versionen, die unter der Lizenz des Android Open Source Project (AOSP) stehen. Allerdings wird bereits seit längerer Zeit spekuliert, dass Huawei an einem eigenen Betriebssystem arbeite, welches nun möglicherweise schneller als geplant auf den Markt kommen könnte. Auch für Google sind die Auswirkungen übrigens alles andere als angenehm. So wird geschätzt, dass Huawei derzeit einen Anteil von ca. 17% am Smartphone-Markt hält. Ein Anteil, der in diesem Falle aus dem Android-Kuchen herausbrechen würde.
Allerdings sind die Auswirkungen für Huawei auch über die Betriebssystem-Problematik hinaus deutlich größer. So berichtete Bloomberg am Wochenende, dass auch US-Chiphersteller wie Intel, Qualcomm, Xilinx oder Broadcom bis auf weiteres ihre Geschäftsbeziehungen zu Huawei eingefroren haben. Auch von diesen Unternehmen erhalten die Chinesen damit derzeit weder Hardware noch Software-Updates für bereits in Umlauf befindliche Chips.
Kommentare
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Watishierlos am :
Matte am :
Conan am :
Sepp am :
AAA am :
Sepp am :
sugarcane am :
Von einer zu fragmentierten OS Landschaft hat vermutlich kein Kunde was.
RR703 am :
Man stelle sich nur mal vor das alle chinesischen Smartphone Hersteller das gleiche Nicht-Android OS nutzen.
Dem Kunden ist es doch egal. Der kauft einfach ein Huawei Smartphone und spielt ein alternatives OS auf.
Ist immer noch billiger als die Google Phones und die sehen auch noch besser aus.
Und wahrscheinlich sind die dann auch noch sicherer, weil ein Gro\337teil der Google Schrott Apps nicht mit drauf ist.
Mal sehen wie die Verkaufszahlen von Huawei in 3-6 Monaten aussehen.
Fabian am :
Heinzi am :
Nummer47 am :
Aufgrund des derzeitigen Standes bin ich mir sicher dass es nicht mehr all zu lange dauern wird bis es dann tats\344chlich ver\366ffentlicht wird.