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Angetestet: PACE Link One - Fahrzeug-Bordcomputer fürs iPhone

Verfügt man über ein halbwegs aktuelles Auto, kennt man das Spiel. Wenn man mal wieder in die Werkstatt muss, werden die ersten Daten, Fehlermeldungen und sonstiges Wissenswerte inzwischen direkt aus dem Multifunkstionsschlüssel ausgelesen. Schließlich ähnelt das gute alte Automobil heutzutage mehr einem fahrenden Computer als einem klassischen Fortbewegungsmittel. Dass dabei jede Menge Daten anfallen ist dabei selbstverständlich. Doch die Autowerkstatt des Vertrauens hat dabei keineswegs ein Exklusivrecht auf die Daten. Dank der universellen OBD2-Schnittstelle kann man inzwischen auch als Otto-Normal-Bürger an diese Daten gelangen. Um diese auch gleich noch hübsch aufbereitet und kabellos an ein Smartphone zu übertragen wurde einst eine Kickstarter-Kampagne ins Leben gerufen, deren Ergebnis der PACE Link One (€ 120,- bei Amazon) ist. Die Entwickler haben mir vor einigen Wochen ein Exemplar zum Testen zur Verfügung gestellt. Meine Erfahrungen damit möchte ich an dieser Stelle kurz mit euch teilen.

Der kompakte Bluetooth-Stecker wird, wie oben schon angedeutet, einfach in die OBD2-Buchse des Autos gesteckt und anschließend mit einem Druck auf die Oberseite bei laufendem Motor per Bluetooth mit der zugehörigen iPhone-App (kostenlos im AppStore) verbunden. Ob das eigene Fahrzeug über eine solche Buchse verfügt, lässt sich auf der Webseite von PACE einsehen. Innerhalb der App muss anschließend noch das passende Fahrzeug ausgewählt werden. Dies geschieht wahlweise per HSN/TSN-Schlüsselnummer aus dem Fahrzeugschein oder per manueller Eingabe. Hier gab es bei mir ein erstes kleines Problem, da PACE das konkrete Modell, sprich Baujahr nicht kannte. Allerdings sollte dies laut der gefundenen HSN/TSN-Nummer kein Problem darstellen.

Nachdem Dongle und iPhone-App verbunden sind, geht das fröhliche Datensammeln auch schon los. Zu erwähnen ist dabei, dass für die korrekte Funktion eine dauerhafte Mobilfunkverbindung benötigt wird, über die jedoch nur kleine Datenmengen wandern. Zudem wird der PACE-Dongle auf diesem Wege auch über die App mit Firmware-Updates versorgt. Ein wie ich finde äußerst schlanker und gut funktionierender Prozess.

Ist das Pace-Dongle eingesteckt und die App auf dem verbundenen iPhone gestartet, schaltet diese in den sogenannten Drive Mode, in dem sie auf dem Performance Monitor diverse Daten anzeigt. Diese variieren von Fahrzeug zu Fahrzeug und umfassen im Falle meines BMW X1 unter anderem die Motorlast, Kühlwassertemperatur, Tankfüllstand, Verbrauch, Tempo und die verbleibende Reichweite. Gewährt man der App Zugriff auf die Ortungsfunktion, wird zudem der aktuelle Standort und erlaubte Geschwindigkeit angezeigt.

Durch Wischgesten kann man vom Drive Mode aus auch in weitere Modi gelangen. So erreicht man den Race Mode, indem man im Drive Mode nach oben wischt. Dort hat man dann eine vergrößerte Ansicht von Geschwindigkeit und Drehzahl, Tempolimit und G-Wert in Form von Rundinstrumenten. In die Kartenansicht gelangt man von hier aus, indem man die untere Tabelle nach links wischt. Wischt man diese Ansicht anschließend nach links, gelangt man in eine grafische Verbrauchsanzeige und ein weiterer Wisch nach links befördert einen in den Musikplayer, der logischerweise Zugriff auf die Mediathek haben muss, damit er funktioniert.

Vollkommen automatisch erfasst Pace neben sämtlichen Tankvorgänge auch die Fehlercodes des Fahrzeugs, die beispielsweise so auch von einer Werkstatt ausgelesen werden. Im Idealfall sieht die Ansicht aus wie der nachfolgende Screenshot, ansonsten stehen hier natürlich die erfassten Fehlermeldungen inkl. weiterführender Informationen. Sollte der Wagen dann doch mal in die Werkstatt müssen, sollte man übrigens daran denken, den Dongle vorher zu entfernen, damit er nicht während der Wartung verloren geht.

Ebenfalls beworben wird von PACE die Funktion als Fahrtenbuch. Dieses wird automatisch erstellt, indem sämtliche vom Dongle erfasste Fahrten automatisch geloggt und abgespeichert werden. Dies geschieht auch vollautomatisch im Hintergrund, ohne dass die App hierfür aktiv mitlaufen muss. Nach dem Ende einer Fahrt kann man diese innerhalb der App dann noch mit einem Tap als "geschäftlich", "privat" oder als "Arbeitsstätte" markieren. Das Fahrtenbuch von PACE erfüllt dabei alle Anforderungen der deutschen Finanzbehörden an ein elektronisches online Fahrtenbuch bzw. eine Fahrtenbuch-App. Allerdings wird vom Hersteller empfohlen, vor der Nutzung der Fahrtenbuch-Funktion Rücksprache mit dem zuständigen Finanzamt zu halten. Für die Übermittlung an die Behörden lässt sich das Fahrtenbuch auf Wunsch im PDF-Format exportieren.

Ich persönlich habe keinerlei Erfahrungen mit einem digitalen Fahrtenbuch und kann aus diesem Grunde nichts konkretes zur Nutzung sagen. Mein Leser Thilo (vielen Dank dafür!) gibt jedoch zu bedenken, dass das in der PACE-App enthaltene Kartenmaterial offenbar ausschließlich auf Deutschland abgestimmt ist und somit alle Fahrten über die Grenzen hinaus nicht erfasst werden können. Teilweise wurden bei ihm auch falsche Ortsangaben erfasst, was laut Hersteller aber inzwischen per Update verbessert worden sein soll. In jedem Fall sollte vor dem produktiven Einsatz die Korrektheit der Daten überprüft und mit dem eigenen Steuerberater und ggf. dem zuständigen Finanzamt gesprochen werden.

Auch in Sachen Sicherheit hat PACE eine interessante Funktion zu bieten. Ab April 2018 wird eine Notruf-Funktion für alle neuen PKW gesetzlich vorgeschrieben sein, mit Pace lässt sich diese quasi bereits jetzt schon nachrüsten. Hierfür verfügt der PACE-Dongle über einen Bewegungssensor, der Längs- und Querbeschleunigungen misst und diese zwei Sekunden vor und einige Sekunden nach einem Ereignis speichert. Deuten die dabei ermittelten Werte auf einen Unfall hin, initiiert der Dongle einen Notruf per Mobilfunkverbindung über die App. Unterbindet man dies nicht, wird man von einem speziellen Callcenter angerufen. Ist man nicht in der Lage, diesen Anruf entgegenzunehmen, informiert dieses Callcenter unmittelbar die nächste Rettungsleitstelle.



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Fazit

Wer Interesse an etwas mehr Informationen zu seinem Auto haben möchte als das, was der Bordcomputer im Amaturenbrett ausgibt, wird an PACE seine wahre Freude haben. In meinen Tests lieferte der Dongle zuverlässig Daten und auch die Koordinaten von Abfahrts- und Ankunftsort stimmten bei mir stets. Die Fahrtenbuchfunktion ist sicherlich für die gewerbliche Nutzung des Fahrzeugs interessant. Hier sollte aber im Vorfeld getestet und abgestimmt werden, ob die Nutzung tatsächlich komplett digital über die PACE-App erfolgen sollte. Die neue Notruf-Funktion liefert ein zusätzliches Maß an Sicherheit, auch wenn ich die Funktion Gott sei Dank noch nicht selber testen musste.

Der PACE Link One kann ab sofort zum Preis von € 120,- über den folgenden Link bei Amazon erworben werden: PACE Link One

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Kommentare

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Jimbo am :

Imho sind die OBD Dongles nur zum Stationären Betreieb zugelassen und dürfen während der Fahrt nicht eingesteckt sein.

Gernot am :

Das hab ich ja noch nie geh\366rt! Wo soll das geschrieben stehen und aus welchem Grund\u2753

Max am :

Wird auch der aktuelle \326ldruck und weitere Daten z.b. die des Nox Sensors angezeigt?

PACE am :

Hallo Max,

welche Werte dir angezeigt werden und welche nicht, hängt normalerweise davon ab, was deine OBD2-Schnittstelle so hergibt. Manche Modelle sind sehr gesprächig, andere eher schweigsam. Wir werden in Zukunft auf pace.car eine Datenbank aufbauen, mit der du sehen kannst, welche Autos welche Befehle unterstützen.

PACE liest die Powertrain Trouble Codes sowie die Body, Chassis und Network Trouble Codes, soweit diese vom Hersteller implementiert sind. Damit deckt PACE alle Fehlercodes ab, die die Steuergeräte in den Fehlerspeicher schreiben. Die meisten Fehler werden also erfasst. Ein herstellerspezifisches Auslesen von Steuergeräten darüber hinaus wird zu Beginn noch nicht möglich sein.

Neben Fehlercodes gibt das Auto auch sogenannte „Hinweise“ aus: Informationen, die zwar durch Warnleuchten oder ähnliches angezeigt werden, aber nicht im Fehlercodespeicher deines Fahrzeugs erscheinen. Die PACE Fehlercode Analyse kann sie daher nicht erkennen und wird sie dir daher auch nicht anzeigen.

Zu sogenannten Hinweisen gehören auch beispielsweise folgende kleineren Probleme. Diese werden dir von PACE nicht angezeigt: - Kennzeichenbeleuchtung ist defekt
- Scheibenwischwasser ist leer
- Fahrtlichtbirne ist defekt
- Standlichtbirne ist defekt
- etc.

Zusammmenfassend lässt sich sagen, dass sich Fehlercodes, die vom Auto ausgegeben werden, auf den Motor, die innere Elektronik, die Abgassensorik und die Sensoren an Reifen und Achsen beziehen. Alles andere wird vom Auto als Hinweis erkannt und nicht über die OBD2 Schnittstelle an PACE übermittelt. Solltest du also einen solchen Hinweis von deinem Auto erhalten, wundere dich nicht, dass PACE ihn dir nicht anzeigt.

Ich würde dir eine kurze Nachricht an unser Support-Team empfehlen, das dir genaueres zum Unterschied zwischen PACE und deinem ELM Adapter und auch etwas zu den Tankvorgängen sagen kann. Hierfür melde dich bitte kurz unter pace.car/kontakt.

Danke und viele Grüße,
Lena vom PACE Team

J.Dalhoff am :

Mercedes biete das ME Adapter, das bleibt auch eingesteckt und hat die entsprechende Zulassung\ud83d\ude09

J.Dalhoff am :

Screenshot bei 51 Km/h, war hoffentlich der Beifahrer\ud83d\ude09

Ingo am :

Ich verwende Pace.car in zwei Firmen- Fahrzeugen. Nutze es als elektronisches Fahrtenbuch und Info App. Funktioniert echt perfekt. Das aktuelle App, Portal Release hat wirklich einen guten, sch\366nen Fortschritt gemacht. Kann ich f\374r das Geld wirklich empfehlen.
Gru\337 der Vielfahrer \ud83d\ude0e

Cabxi am :

Hallo Flo,
Danke f\374r deinen Test und Bericht.
Kannst du nachvollziehen welche Daten \374ber die Mobilfunkverbindung \374bertragen werden? Da du schreibst das funktioniert nur online w\344re interessant warum.
Gru\337

Filip am :

Ich habe den Tank Taler, auch gut

Andreas am :

Beobachte Pace link schon länger als Alternative zum mittlerweile immer schlechteren Tanktaler. Im Google Play Store berichten ziemlich viele User von Problemen mit dem Can Bus bis hin zum Ausgehen des Motors während der Fahrt ????
Das hat mich bisher vom Kauf abgehalten. Es wäre schön, wenn hier in den Kommentaren weitere Berichte (positiv wie negativ) kämen, die mir die Kaufentscheidung erleichtern würden.

iSkalt am :

Kann hier eigentlich irgendjemand deutsche Rechtschreibung?

iDirk am :

irgend < > jemand

Ganzbestimmt \ud83d\ude09

RandomNick am :

Das Produkt wurde \374ber Kickstarter finanziert und ist schon l\344nger verf\374gbar. Die aktuelle Version soll wohl stabil laufen, davor gab es \374ber einen langen Zeitraum vernichtende, b\366se Kritik von den Usern. Bitte zuerst die User-Erfahrungen bei Kickstarter nachlesen.

Jungejunge am :

Saugt der Bluetooth Adapter die Autobatterie leer ? Gibt es da schon Erfahrungen ?

PACE am :

Hallo Jungejunge,

der PACE Link schaltet sich nach einer kurzen Zeit (ca. 2,5 min) in den Schlafmodus und bezieht in dieser Zeit quasi keinen Strom mehr vom Fahrzeug.

Sobald jemand einsteigt, registriert der PACE Link dies, wacht wieder auf und redet erst dann wieder mit dem Auto. Dadurch wird die Batterie deutlich weniger beansprucht als bei vielen Wettbewerbsprodukten. Du kannst den PACE Link also ohne Bedenken stecken lassen.

Viele Grüße, Lena vom PACE Team

jojo am :

Hab ihn seit nem halben jahr im einsatz und kann nichts negatives sagen...
Kommen immer wieder updates und Neuerungen!
Man kann die fahrten 7 tage lang editieren...
Ich sage immer nur privat oder arbeit, bei gesch\344ftlich muss man genauere daten eingeben...

Okona am :

Habe ich da einen Onlinezwang? Werden da gar Fahrdaten ausgetauscht? Wozu? Kann ich nicht auch alles Offline protokollieren?

Ich lege viel Wert darauf, da\337 Sachen auch ohne Cloud Anbindung noch funktionieren.

PACE am :

Hallo Okona,

tatsächlich brauchst du für die Verbindung zwischen Auto (PACE Link) und Smartphone natürlich kein Internet. Allerdings sind ein paar der PACE Services von Daten abhängig, die "live" von der PACE Cloud (Server) abgerufen werden müssen.

Nur ein Beispiel: PACE kann dir einen Fehlercode zwar anzeigen, aber die Erklärung des Codes und damit auch die Handlungsempfehlungen von PACE liegen auf der PACE Cloud.

Auch die Kartendaten und vieles andere werden online abgerufen, weshalb die Kommunikation mit dem Server wichtig ist, um dir ein echtes PACE Erlebnis bieten zu können. Für eine detailliertere Erklärung empfehle ich dir eine kurze Anfrage unter pace.car/kontakt. Dort sitzen unsere Technik-Experten und helfen dir gern mit jeder Frage.

Viele Grüße,
Lena vom PACE Team

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